Er soll gedroht haben, seine Partnerin zu töten: Polizei begründet SEK-Einsatz in Trossingen – Mann ist wieder frei

Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Die Innenstadt von Trossingen war am Sonntag durch Kräfte der Polizei abgeriegelt. Hintergrund des Polizeieinsatzes war eine Bedrohungslage, teilte die Polizei mit. Gegen 19.15 Uhr erfolgte der Zugriff durch ein Spezialkommando (SEK). Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen 64-jährigen Rumänen, der stark betrunken war. Er soll gedroht haben, die Frau, mit der er den Tag über getrunken hatte und in Streit geraten war, zu töten. Inzwischen ist er wieder auf freiem Fuß.

Update Montag, 16.45 Uhr, Polizei und Staatsanwaltschaft haben weitere Hintergründe mitgeteilt. Demnach befand sich die 43-jährige Frau freiwillig in der Wohnung ihres Lebensgefährten. „Gemeinsam konsumierten die beiden den Tag über Alkoholika. Aufgrund der Alkoholisierung geriet das Paar in Streit, in dessen Verlauf der 64-Jährige die Frau schlug und mehrfach drohte, sie mit dem Messer zu töten“, heißt es seitens der Behörden. Die Spezialeinheit der Polizei, die wegen der Aussage, dass der 64-Jährige im Besitz einer Schusswaffe sein soll, hinzugezogen worden war, nahm den Mann widerstandslos fest.

Am heutigen Montag durchsuchten Polizeibeamte nun die Wohnung des Mannes – und stellten nach eigenen Angaben eine Schreckschusswaffe sicher. Nach den weiteren polizeilichen Maßnahmen und Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Rottweil entließ die Polizei den Mann auf die Straße. Die weiteren Ermittlungen bzgl. der Körperverletzung und Bedrohung werden durch das Kriminalkommissariat Tuttlingen geführt und dauern an.

Die Polizei hat einen Bereich um ein Wohn-und Geschäftshaus in Trossingen abgesperrt. Beim abgebildeten Gebäude handelt es sich um das Nachbarhaus. Foto: Peter Arnegger

Update 20.10 Uhr, die Polizei nennt nach Abschluss des Einsatzes Details: Ab den Mittagsstunden sind in Trossingen zahlreiche Kräfte von Polizei und Rettungsdienst zur Bewältigung einer mutmaßlichen Bedrohungslage im Einsatz gewesen. Gegen 19:15 Uhr konnte die Lage von einer Spezialeinheit ohne Verletzte beendet werden. Ein 64-jähriger Tatverdächtiger wurde festgenommen. Das geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Rottweil und des Polizeipräsidiums Konstanz hervor.

Gegen 15 Uhr erhielt die Polizei demnach über eine Zeugin den Hinweis auf eine mögliche Bedrohungslage in einer Wohnung am Marktplatz. Ein Mann soll eine Frau geschlagen, bedroht und in der Wohnung festgehalten haben. Im weiteren Verlauf des Einsatzes erfolgte eine Kontaktaufnahme und Verhandlungsversuche mit dem Tatverdächtigen.

Gegen 19.15 Uhr drang eine Spezialeinheit in die lokalisierte Wohnung in einem Obergeschoss des Mehrfamilienhauses ein und nahm den mutmaßlichen Tatverdächtigen widerstandslos fest. Zuvor hatte der Mann die 43-jährige, leicht verletzte Frau aus der Wohnung zu den Polizeikräften gelassen.

„Nach vorläufigen Erkenntnissen wurden im Rahmen der Einsatzmaßnahmen keine Personen verletzt. Der stark alkoholisierte 64-Jährige ist rumänischer Staatsangehöriger, polizeibekannt und gelangte in der Vergangenheit wegen verschiedenster Delikte zur Anzeige“, heißt es Polizeibericht aus dem Präsidium Konstanz. Die Hintergründe der Tat und insbesondere auch die Motivlage des Festgenommenen seien nun Gegenstand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen.

Unser Erstbericht: Der Einsatzort befindet sich in der Hauptstraße in Trossingen. Dort, in einem Mehrparteienhaus mit einem Imbiss im Erdgeschoss, befand sich offenbar über einen längeren Zeitraum hinweg ein Mann, der den Einsatz ausgelöst hat. Von ihm könnte eine Bedrohung ausgehen, hieß es, die Polizei befürchtete, dass Waffen im Spiel sein könnten.

Deshalb bereiteten sich Spezialkräfte der Polizei, die bereits vor Ort ausgeharrt haben, auf einen Zugriff vor. Dem mutmaßlichen Agressor sei das bekannt gewesen, erfuhr die NRWZ, „wir haben an seiner Wohnungstür schon mehrfach angeklopft“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz am frühen Abend der NRWZ. Die Wohnung befindet sich im Dachgeschoss.

Alle Fotos: Peter Arnegger

An den Absperrungen bildeten sich Menschengruppen, die Leute verfolgten das Schauspiel, Presse war vor Ort. Beginn der Einsatzmaßnahmen war am späten Sonntagnachmittag.

Der Mann soll sich am Abend alleine in seiner Wohnung befunden haben. Die Polizei erklärte gegenüber der NRWZ, er habe niemanden in seiner Gewalt gehabt, es handele sich nicht um eine Geiselnahme.

Gegen 19.15 Uhr erfolgte der Zugriff. Er ging – von außerhalb gesehen – geräuschlos vonstatten. Beamte führten einen Mann ab. Kurz darauf rückten die SEK-Kräfte ab, die Kolleginnen und Kollegen von Streifendienst haben die Straße wieder frei.

Die Polizei hat angekündigt, noch Informationen uu dem Einsatz veröffentlichen zu wollen.




Peter Arnegger (gg)

… ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.



Back to top button